Die Welt steht Kopf

Die Welt steht Kopf

Kürzlich haben meine liebe Yogafreundin und ich zusammen Yoga geübt. Als wir zum Kopfstand (im Sanskrit «Shirshasana») kamen, musste ich leer schlucken. Habe ich doch dieses Königs-Asana in den letzten Jahren nur immer mit dem Hilfsmittel Kopfstandhocker geübt.

Da ich aber eine sehr mutige Yogini bin und weiss, dass ich in den letzten Jahren Yogapraxis sehr viele Muskeln aufgebaut und gestärkt habe, wollte ich es wieder einmal versuchen. Ausserdem ist es ein wunderbares und befreiendes Gefühl, die Welt einmal aus einer anderen Perspektive zu sehen. In meinem Fall war die Motivation, meine liebe Freundin einmal aus einer anderen Perspektive zu sehen.

Schrittweise führte ich mich mit der Gewissheit, dass meine Freundin mich stützen und anleiten kann, langsam in die erste Position, danach folgten weitere Schritte.

Irgendwann kam ich an den Punkt, wo ich die Schwerkraft des Körpers verlagern musste und langsam die Beine in die Luft zu heben. So! Das erste Bein schnupperte bereits Höhenluft.

Nun setzte mein Verstand ein und blaffte mich an: «Denk doch an deine fragile Halswirbelsäule! Du kannst den Kopfstand auch mit dem Stuhl machen, das ist doch kein Problem.» Und schon war ich wieder am Boden der Tatsachen, genauso wie meine Füsse.

«Okay, das kannst du besser meine Liebe.» Also zweiter Versuch mit denselben Vorbereitungen und Ablauf. Und dann stehe ich Kopf ohne Hilfsmittel! Meine Schultern federten das Gewicht des Körpers ab und die Schwerkraft kann mir für ein paar Sekunden gestohlen bleiben.

Danach folgte das Nachfühlen: Ich wollte mich auf den Boden legen und nochmals in mich gehen. Freude durchströmte mich in jeder Zelle meines Körpers; Freude und auch etwas Stolz. Wieder einmal fühlte ich, wie lebendig Yoga macht und wie sehr ich es liebe.

Was ich euch aber auf jeden Fall weitergeben muss: Lernt bitte Shirshasana nur unter Anleitung einer gut ausgebildeten Yogalehrerin kennen und auszuüben. Wenn ihr lieber mit dem Kopfstandhocker übt, ist das auch kein Problem. Die Wirkung die Welt einmal aus einer ganz neuen Perspektive zu sehen und alles auf den Kopf zu stellen, erfrischt unseren Geist und hält ihn beweglich und jung.

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