Mitgefühl statt Mitleid

Mitgefühl statt Mitleid

Das Wort Mitgefühl wird im Sanskrit mit dem Wort «Karuna» umschrieben. Für mich bedeutet Mitgefühl, dass ich mich mit anderen Wesen verbinde und ihre Gefühle miterlebe. Wie weich und angenehm klingt es, wenn ich sage: «Ich fühle mit dir.» Es bringt mein Gegenüber und mich in die gleiche Schwingung und das tut uns beiden gut.

Das Wort für Mitleid – «Duhkha» – bedeutet im Sanskrit gleichzeitig auch Leid. Leiden manövriert mich in eine Opfer-Rolle und ich leide mit meinem Gegenüber mit. Leiden findet meist nur im Kopf statt. Und Sätze wie «Es tut mir leid» senden meinem Gegenüber Leid.

Wenn ich mitfühle jedoch, nimmt das auch mein Gegenüber so wahr. Es tut ihm gut, dass ich mitfühle. Ich bin liebevoll und bringe Verständnis auf, ohne mich vollständig auf den Schmerz und die Not des Anderen einzulassen. Ich bleibe bewusst in meinem Herzen und bei mir. Ich muss zugeben, es ist nicht immer Mitgefühl zu empfinden, wenn mich eine Person im Alltag persönlich angreift. Oder aber Mitgefühl mit mir selbst zu haben, wenn mein Körper nicht so will ich mein Kopf gerne hätte. Mitgefühl bedeutet für mich auch, liebevoll zu akzeptieren, wenn einmal ein Asana nicht so perfekt ausgeführt wird und angepasst werden muss. Oder während der Meditation wahrzunehmen, wie die Gedanken wieder verrückt spielen. Aber genau in solchen Momenten tut es gut, bewusst aus dem Herzen heraus Mitgefühl zu entwickeln.

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